Von 17. Bis 21. September können Angehörige und Pflegekräfte im Landkreis Deggendorf verschiedene Vorträge zum Thema Demenz besuchen, welche im Rahmen der Bayerischen Demenzwoche des Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege stattfinden.
Eine Demenz ist für Betroffene und deren Angehörige eine große Herausforderung und stellt im Alltag oftmals eine starke Belastung dar. „Mit den Demenz-Aktionstagen möchten wir die Bevölkerung für das Thema Demenz sensibilisieren und die Lebensbedingungen von Menschen mit Demenz und deren Angehörigen verbessern.“ so Landrat Bernd Sibler. Das Programm wird von der Gesundheitsregionplus und dem Sozialamt organisiert. Die Fachvorträge werden von der Caritas Deggendorf, der TH Deggendorf, der Fachstelle für Demenz und Pflege und dem DonauIsar Klinikum Deggendorf gehalten.
Am Sonntag, den 17. September startet die Aktionswoche mit dem Vortrag „Leben mit Demenz“, welcher um 18 Uhr im Bürgerspital Plattling stattfindet. Den Schlüssel verlegt, einen Termin vergessen, wie hieß unser Lehrer damals nochmal, solche Situationen kennt jeder. Aber ist das schon ein Hinweis auf eine Demenz? Dieser Frage geht Chefarzt Dr. Peter Kolbinger (DonauIsar Klinikum Deggendorf) auf den Grund. Er geht dabei ausführlich auf die Entstehung und die verschiedenen Formen von Demenzerkrankungen ein. Auch die Behandlungsmöglichkeiten und neuere vielversprechende Forschungsergebnisse werden vorgestellt. Demenz ist auch keineswegs eine Erkrankung die uns mit dem Älterwerden allemal betrifft, sondern jeder kann vorbeugend etwas tun. Ausreichend körperliche Bewegung, geistige Aktivität, die Pflege sozialer Kontakte, eine gesunde Ernährung und noch einiges mehr verringern das Risiko einer Demenzentwicklung. Im letzten Teil seines Vortrags berichtet der erfahrene Altersmediziner wie Demenzpatienten im Krankenhaus bestmöglich versorgt werden können und gibt Tipps wie man mit einem Demenzerkrankten in der Familie umgehen sollte.
Am Dienstag, den 19. September referiert Eva-Maria-Andorfer von der örtlichen Caritas Beratungsstelle Demenz über „Demenzerkrankung und Entlastungsangebote: Unterstützung für Angehörige und Betroffene“ im Kolpinghaus in Osterhofen. Sie erklärt, welche Möglichkeiten zur Vorbeugung es gibt, wie Demenz erkannt werden kann und mit welchen Belastungen und Herausforderungen Betroffene und Angehörige kämpfen müssen. Außerdem werden der richtige Umgang sowie die Pflege und Betreuung dementer Personen angesprochen. Die Referentin zeigt außerdem, welche Entlastungsangebote und Leistungsansprüche Betroffene und Angehörige haben.
In einer „Live-Simulation zur Kommunikation bei Demenz“ zeigen Dozenten und Studierende der TH Deggendorf am Mittwoch, den 20. September um 16 Uhr in der Land-Au verschiedene Möglichkeiten zur Kommunikation in herausfordernden Situationen und stellen in einem praktischen Workshop Konzepte auf Grundlage der aktuellen, pflegewissenschaftlichen Erkenntnis im Themengebiet der chronischen Verwirrtheit dar. Eine Demenzerkrankung stellt alle Beteiligten vor große Herausforderungen. Dies trifft sowohl auf die Pflege Zuhause durch Angehörige, als auch professionell gestaltete Pflegesituationen zu. Ängste, Unruhezustände oder gar Aggressionen können schnell zu Situationen führen, in denen die Geduld der Pflegenden auf die Probe gestellt und eine empathische Kommunikation schwierig scheint.
Den Abschluss findet die Aktionswoche mit dem Vortrag „Krankheitsbild Demenz“ – speziell für Pflegekräfte, der am Donnerstag, den 21. September um 14 Uhr im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes Deggendorf stattfindet. Die Referentin Johanna Myllymäki von der Fachstelle für Demenz und Pflege Niederbayern wird beim Vortrag für Pflegekräfte verstärkt Krankheitsbilder, Versorgungs- und Therapiemöglichkeiten (Grundsätze der gerontopsychiatrischen Pflege) sowie Handlungsoptionen beim Umgang mit Stress in der Pflege besprechen.
Es ist keine Anmeldung nötig und alle Angebote sind kostenlos.
Nähere Informationen unter www.landkreis-deggendorf.de.
Im Bild v.l.: Christian Holmer (Sachgebietsleiter Sozialamt), Stefanie Alfery und Melanie Moser (beide Sozialamt Deggendorf), Landrat Bernd Sibler, Michaela Pompe (Praktikantin) und Rainer Unrecht (Gesundheitsregionplus).
Bild: Landratsamt Deggendorf
